Prävention von sexualisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ - Informationsveranstaltung in Menzingen mit großer Resonanz
Kraichtal (sn). Der Kreisjugendring hatte gemeinsam mit dem Jugendamt des Landratsamtes und der Stadt Kraichtal am Donnerstag, 24. September, zur Veranstaltung „Sexualisierte Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“
in das Foyer der Mehrzweckhalle Menzingen eingeladen.
Mit rund 70 Teilnehmenden – darunter Engagierte aus der Vereinsarbeit, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus Kraichtal - hat die Veranstaltung guten Zuspruch erfahren.
Wolfgang Kahler, Vorsitzender des Kreisjugendrings, führte nach einer offiziellen Begrüßung der Anwesenden durch Bürgermeister Ulrich Hintermayer in die Thematik ein.
Den ersten Vortrag hielt Diplompsychologin Iris Tischler unter dem Titel „Das Dunkelfeld sexueller Gewalt“.
Sie berichtete über Mythen und Formen von sexualisierter Gewalt, über Täterstrategien, wie auch über Auswirkungen auf die Opfer und deren Gefühle in Bezug auf das Geschehene.
Den zweiten Teil der Veranstaltung bestritt Stephanie Vogt, Fachanwältin für Strafrecht, die einen Überblick über das Sexualstrafrecht, Zeugenpflicht und Folgen einer Strafanzeige verschaffte.
Wichtiger Teil ihres Vortrags war das Opferrecht.
Von besonderem Interesse für die Zuhörer waren vor allem die empfohlenen Handlungskonzepte:
Wie und wann sollte man die Eltern informieren?
Wann informiere ich die Polizei?
Wann sollte das Jugendamt eingeschaltet werden?
Wo kann man Hilfe und Beratung holen?
Landesjugendreferent Ortwin Engel-Klemm, Leiter des Projekts „Alle Achtung“, zeigte auf, dass sexualisierte Gewalt oft gerade dort auftritt, wo ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen werden kann.
Er informierte, welche Wege es zu einem Präventionskonzept in der Vereinsarbeit gibt und wie dieses aussehen kann, um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sicher zu gestalten.
Er betonte die Sensibilisierung aller Verantwortlichen wie auch der Kinder und Jugendlichen, damit diese vor Grenzverletzungen geschützt werden.
Die Veranstaltung gab zudem einen Überblick über mögliche Handlungsstrategien, wie man mit Hinweisen umgeht, wie man mit einem Opfer ins Gespräch kommt und an wen man sich als Opfer, aber auch als Vertrauensperson eines Opfers wenden kann.
Beratung und Unterstützung holen kann man sich bei kompetenten Ansprechpartnern: Für Mädchen ist dies der Verein Wildwasser in Karlsruhe, für Jungen sind es die psychologischen Beratungsstellen im Landkreis.