Im Sinne des Gewässerschutzes werden Kanalreinigungs- und Inspektionsarbeiten von Mitte Dezember 2016 bis Ende Februar 2017 ausgeführt.

Kraichtal (sn). Im Zuge des zunehmend umweltorientierten Denkens und Handelns erhält die umfassende Zustandsüberwachung von Kanalisationsnetzen eine immer größere Bedeutung. Aufgrund regelmäßiger und sorgfältiger Kontrollen kann der Betreiber von Entwässerungsnetzen beurteilen, inwieweit seine Abwasseranlagen den an sie gestellten Anforderungen genügen und in welchem Umfang Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes notwendig werden.

Die Erkenntnis, dass die betriebliche Eigenkontrolle von Abwasserbehandlungsanlagen ein wirksames Instrument zur Verbesserung des Gewässerschutzes darstellt, hat in Baden-Württemberg auf der Grundlage des Wassergesetzes zum Erlass von Regelungen zur Eigenkotrolle für Betreiber von Entwässerungsnetzen geführt(Eigenkontrollverordnung - EKVO).

Auf Basis dieser Festlegungen wurden bereits in den Jahren 2000 bis 2005 alle öffentlichen Abwasserleitungen (Hauptkanäle) des Einzugsgebietes der Kläranlage Kraichtal überprüft, die hierbei festgestellten Schäden verschiedenen Zustandsklassen zugeordnet sowie die erforderlichen Sanierungen nach wasserwirtschaftlicher Dringlichkeit durchgeführt.

Die EKVO legt weiterhin Fristen für Wiederholungsprüfungen fest. Danach müssen sanierte oder schadensfreie Misch- und Schmutzwasserkanäle alle 15 Jahre überprüft werden, ob sie den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

Demzufolge müsste im Jahr 2015 das komplette Kanalnetz des Stadtteils Bahnbrücken „befahren“ und bewertet werden. „In diesem Zusammenhang sollen nicht nur alle Hauptkanäle einschließlich aller Seitenanschlüsse, sondern auch rund 240 Grundstücksanschlüsse im öffentlichen Bereich bis zur Grundstücksgrenze überprüft werden, erklärt Thomas Däschner von den Stadtwerken Kraichtal, der sich für die Planung und Umsetzung dieser Gewässerschutzmaßnahme verantwortlich zeichnet.

Die durchzuführenden Arbeitsschritte beschreibt er wie folgt: Als erster Schritt werden bei der Kontrolle alle betroffenen Abwasserleitungen mittels Hochdruckspülfahrzeug gereinigt.

Im Anschluss erfolgt die optische Untersuchung mit einem Kamerafahrzeug inklusive entsprechender Dokumentation. Auf Grundlage dieser Dokumentation soll dann im kommenden Jahr 2017 eine Schadensbewertung erstellt und die daraufhin erforderlich werdenden Sanierungsarbeiten ausgeführt werden.

Aktuell beginnen die Kanalreinigungs- und Inspektionsarbeiten welche über den Jahreswechsel, genauer gesagt von Mitte Dezember 2016 bis Ende Februar 2017, vorgesehen sind.