Handwerksmuseen in Kraichtal-Gochsheim öffneten am Tag des offenen Denkmals ihre Pforten
(kc).Bei durchwachsenem Herbstwetter kamen am Sonntag, 13. September, große und kleine Besucher zahlreich in die Handwerksstuben nach Gochsheim, um dem Schmied oder dem Küfer über die Schulter zu schauen.
Bürgermeisterstellvertreter und 1. Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, Karl-Heinz Glaser, begrüßte die interessierten Gäste, auch im Namen der Stadt Kraichtal.
Am echten Schmiedefeuer wurden von Uwe Ebert aus Gochsheim und seinem Kollegen Dirk Fuhrmann, Eisen bearbeitet und Werkzeuge gefertigt, gedengelt und gehämmert.
Hermann Wäckerle aus Münzesheim, der das alte Küferhandwerk selbst noch richtig gelernt hat, begeisterte die Besucher mit seinem Fachwissen und zeigte an Hand eines Fotoalbums den Weg „Von der Eiche bis zum Fass“ sehr eindrücklich.
Das dritte Handwerk im Bunde war die Arbeit in der Ziegelei. Lorenz Baumann aus Menzingen, bei der Firma Bott „gelernt“ und später als Meister beschäftigt sowie anschließend jahrzehntelang Werkleiter bei der Firma Refratechnik in Gochsheim, wusste Vieles über die Herstellung von Ziegeln, die verschiedenen Brennöfen und die Feuerfesttechnik - eine der wichtigsten Technologien seit 4000 Jahren - zu berichten.
Wem das alles zu technisch war (Motto des diesjährigen Tag des offenen Denkmals war nämlich: Handwerk, Technik, Industrie), der konnte bei „Kids im Schloss“ mit Museumspädagogin Eva Wick Süßigkeiten basteln.
Im 2. OG des Graf-Eberstein-Schlosses wurden fleißig Muffins, Torten und Lollis aus alten Schwämmen und defekten CDs hergestellt und liebevoll, mit Hilfe von Oma/Opa oder Mama/Papa, bemalt.
Die interessanten Führungen durch Helmut Will, Mitglied des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, fanden wetterbedingt im Graf-Eberstein-Schloss statt.
Am späten Nachmittag jedoch meinte es der Wettergott gut mit Gochsheim und es konnte doch noch eine Stadtführung mit Karl-Heinz Glaser stattfinden, bei der auch die Grablege der St. Martinskirche zu besichtigen war, ein Besuch des Sinnengartens rundete das breite Angebot ab.
Für Essen und Trinken war bestens gesorgt durch den Heimat- und Museumsverein. Bei frisch gebrühtem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, teilweise aus dem Kraichtaler Kochbuch, kamen auch die „Schleckermäuler“ nicht zu kurz.
Wer noch nicht genug „Süßes“ hatte, konnte darüber hinaus den nahegelegenen Bäckereimuseen einen Besuch abstatten.
So ging ein erlebnisreicher und kurzweiliger Tag im Museumsstädtchen Gochsheim zu Ende und wir sind schon jetzt gespannt auf das Thema des nächsten „Tag des offenen Denkmals“ 2016, um wieder mit dabei zu sein.
BU1: Von der Eiche bis zum Fass.
BU2: Handanlegen in der Schmiede.